

Autor_innen-Archiv

>> Das komplette Programmheft der Ferienuni (PDF, 1,5 MB)
>> Programmübersicht als PDF (Stand: 20.8.2010)
>> Aktueller Kalender aller Veranstaltungen
Dienstag, 24.8.2010: »Einstieg in die Kritische Psychologie«
- Morus Markard: Was ist kritisch an der Kritischen Psychologie?
- Jochen Kalpein: Begriffe und Konzepte der Kritischen Psychologie
- Christoph Vandreier, Sarah Dittel: Kritisch-psychologische Grundgedanken und Praxis
- Workshops zu den Einführungsveranstaltungen
- Morus Markard, Christian Küpper, Vanessa Lux, Christina Kaindl, Gisela Ulmann: Geschichte und Gegenwart Kritischer Psychologie
Mittwoch, 25.8.2010: »Neuer Biologismus in der Psychologie«
- Volker Schurig, Vanessa Lux: Biologie und Biologismen in der Psychologie
- Workshops zum Thema »Neuer Biologismus in der Psychologie«
- Evgeniya Kirilina, Wolfgang Maiers, Susanne Dungs: Gefühle sehen und Gedanken lesen?
Donnerstag, 26.8.2010: »Gesellschaftstheorie und Kategorien«
- Morus Markard, Mario Candeias, Alfred Krovoza, Irene Dölling, Christina Kaindl: Menschen in Gesellschaft
- Workshops zum Thema »Gesellschaftstheorie und Kategorien«
- Morus Markard, Ralf Quindel, Sheary Bleiberg, Christian Küpper: In memoriam Erich Wulff
Freitag, 27.8.2010: »Berufliche und gesellschaftliche Praxis«
- Michael Sonntag: Beratung und Therapie im Kapitalismus
- Ulrike Eichinger, Christoph Vandreier, Christian Schultz, Renate Schumak: Möglichkeiten in Therapie und Beratung
- Workshops zum Thema »Berufliche und gesellschaftliche Praxis«
- Sylvia Siegel, Michael Sonntag, Ulrike Eichinger, Christoph Vandreier, Sarah Dittel, Jochen Kalpein: Emanzipatorische Therapie und Beratung
Samstag, 28.8.2010: »Bildung, Lernen und Emanzipation«
- Lorenz Huck, Ines Langemeyer, Gisela Ulmann, Josef Held, Uwe Hirschfeld: Praxiswidersprüche
- Workshops zum Thema »Bildung, Lernen und Emanzipation«
- Michael Sonntag, Vanessa Lux, Alfred Krovoza, Christina Kaindl, Dennis R. Fox, Tove Soiland: Subjekte in der Krise?

Themenblock: »Praxis«
Referent_in: Markus Brunner
Tag: Freitag, 27.8.2010
Beginn: 17:00 Uhr
Dauer: 2 Std.
Raum: KL 24/122d
Zur Aktualität von Peter Brückners Denken
Peter Brückners politische Psychologie versteht sich als Teil eines gesellschaftspolitischen Emanzipationsprojekts, das radikal die bestehenden Herrschaftsverhältnisse zu überwinden trachtet. In der eher praxisskeptischen Tradition der Kritischen Theorie und ihrer psychoanalytisch orientierten Sozialpsychologie stehend, bewegte ihn dieser Praxisimpuls dazu, sich von den 60er Jahren bis zu seinem frühen Tod 1981 intensiv mit verschiedensten Bewegungen mit emanzipatorischem Anspruch (von der heute unter dem Stichwort „68“ firmierenden Studierendenbewegung über die Kommune 1 bis zum bewaffneten Widerstand von Gruppen wie der Bewegung 2. Juni oder der RAF) auseinanderzusetzen und diese theoretisch zu begleiten. Er versuchte dabei, sie aus ihrem politischen und psychosozialen Kontext heraus zu verstehen, ihr Potential zu durchleuchten, aber auch ihre Wege der Emanzipation – immer möglichst im direkten Dialog mit ihnen – kritisch zu hinterfragen.

Themenblock: »Gesellschaftstheorie«
Referent_in: Dennis R. Fox
Tag: Donnerstag, 26.8.2010
Beginn: 16:30 Uhr
Dauer: 2 Std.
Raum: L 115
Veranstaltung in Kooperation mit dem Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Critical Psychology in the US and in Canada is an effort to challenge forces within mainstream psychology that help sustain unjust political, economic, and other societal structures. Critical psychologists don’t all agree about goals and methods. Critical psychologists from various traditions typically share several concerns about mainstream psychology:
- by focusing on the individual rather than the group and larger society, mainstream psychology overemphasizes individualistic values, hinders the attainment of mutuality and community, and strengthens unjust institutions;
- mainstream psychology’s underlying assumptions and institutional allegiances disproportionately hurt members of powerless and marginalized groups by facilitating inequality and oppression; and
- these unacceptable outcomes occur regardless of psychologists’ individual or collective intentions to the contrary.
In the workshop some of these tendencies will be presented and the relation to German critical psychology will be discussed together with the participants. The workshop will be held in English. See also http://www.dennisfox.net/papers/critical_radical_psychology.html

Themenblock: »Gesellschaftstheorie«
Referent_innen: Morus Markard, Christina Kaindl, Stefan Meretz, Martin Fries
Tag: Donnerstag, 26.8.2010
Beginn: 14:30 Uhr
Dauer: 4 Std.
Raum: L 116
Im Workshop werden erkenntnistheoretische und methodologische Aspekte der Kategorien der Kritischen Psychologie diskutiert. Dabei soll es um folgende Frage gehen: Was bedeutet es konkret, dass der Geltungsbereich der Kategorien durch die darin eingegangene historische Empirie bestimmt ist? Welche Art von Daten liegt den unterschiedlichen Kategorien (Phylogenese, gesamtgesellschaftliche Vermitteltheit individueller Existenz, Ontogenese) zugrunde? Auf welche Bestimmungsmomente des Kapitalismus sind die Kategorien restriktive / verallgemeinerte Handlungsfähigkeit und die psychischen Funktionsbestimmungen (Deuten / Begreifen, innerer Zwang / Motivation, Innerlichkeit / Emotionalität etc.) bezogen? Erfordern zeitgenössische marxistische Gesellschaftsanalysen kategoriale Revisionen der Kritischen Psychologie? Inwieweit handelt es sich bei den betreffenden Aussagen um »Kategorien« oder »Theorien«? Welche Bedeutung hat diese Unterscheidung?

Themenblock: »Gesellschaftstheorie«
Referent_innen: Mario Candeias, Catharina Schmalstieg
Tag: Donnerstag, 26.8.2010
Beginn: 14:30 Uhr
Dauer: 2 Std.
Raum: L 115
Aktualisierung des Konzepts der »kooperativen Integration«?
Die Anforderungen, denen sich Menschen in der Arbeit und ihrer Lebenssitzuation insgesamt gegenüber sehen, haben sich vielfach geändert: Gesellschaftliche Sicherungen sind abgebaut worden, »Eigenverantwortung« und »Selbstbestimmung« haben dadurch oft den Beiklang von Bedrohung, Stress und Erschöpfung. Im Workshop soll einerseits dargestellt werden, wie sich Subjektanforderungen gewandelt haben, welche z.T. widerprüchlichen Entwicklungen sich mit dem Begriff »Prekarisierung« verbinden. Anschließend soll nach Möglichkeiten »kooperativer Integration« (Holzkamp, Grundlegung der Psychologie, S. 331) in diesen neuen Verhältnissen gefragt werden. Erfahrungen aus einem Interviewprojekt mit Beschäftigten im Niedriglohnbereich werden vorgestellt.
Literatur: Mario Candeias, Verallgemeinerte Kultur der Unsicherheit (auch als PDF) — bitte zur Vorbereitung lesen.

Themenblock: »Gesellschaftstheorie«
Referent_innen: Irene Dölling, Janek Niggemann, Michael Zander, Susanne Völker
Tag: Donnerstag, 26.8.2010
Beginn: 14:30 Uhr
Dauer: 2 Std.
Raum: L 113
Beiträge:
- Irene Dölling: Bourdieus Praxeologie
- Susanne Völker: Subjektanforderungen in Arbeit und Sozialstaat
- Michael Zander: Bourdieus Habitus-Konzept und Kritische Psychologie
- Moderation: Janek Niggemann

Themenblock: »Praxis«
Referent_in: Dietrich Koch
Tag: Freitag, 27.8.2010
Beginn: 15:00 Uhr
Dauer: 2 Std.
Raum: L 113
Der Workshop nähert sich der Frage der Folgeschäden extremer Gewalterfahrungen und ihrer Behandlung aus dem Blickwinkel der therapeutischen Arbeit einer Einrichtung an, die in einem Spannungsfeld zwischen Gesundheit und Menschenrechtsarbeit angesiedelt ist. Bereits die historische Dimension der Entwicklung der klinischen Kategorie der »psychischen Störungen nach Extrembelastungen« verweist auf einen politischen Wesenszug, der dieser Diagnosekategorie immanent ist. Leitfragen für den Workshop sind u.a., was die psychotherapeutische Praxis zur Behandlung von Folterschäden beitragen kann, welche Rolle dabei der politische Kontext der Traumatisierung und der Rehabilitation im Exil spielen und welchen Herausforderungen sich der Therapeut in seiner Methodenwahl und der Definition seiner professionellen Rolle gegenüber sieht. Wir werden den Versuch eines »ökologischen Blicks« auf die Rehabilitation werfen. Die verschiedenen Themenkomplexe werden mit Beispielen aus der therapeutischen Praxis anschaulich gemacht.

Themenblock: »Einführendes«
Referent_in: N.N.
Tag: Dienstag, 24.8.2010
Beginn: 16:30 Uhr
Dauer: 2 Std.
Raum: JK 25/132
Arbeitsgruppe 2 im Anschluss an den Vortrag von Christoph Vandreier und Sarah Dittel.

Themenblock: »Einführendes«
Referent_in: N.N.
Tag: Dienstag, 24.8.2010
Beginn: 16:30 Uhr
Dauer: 2 Std.
Raum: L 116
Arbeitsgruppe 1 im Anschluss an den Vortrag von Christoph Vandreier und Sarah Dittel.

Themenblock: »Gesellschaftstheorie«
Referent_innen: Morus Markard, Mario Candeias, Alfred Krovoza, Irene Dölling, Christina Kaindl
Tag: Donnerstag, 26.8.2010
Beginn: 10:00 Uhr
Dauer: 3 Std.
Raum: Hörsaal 1b
Zur Bedeutung von Analysen des (gegenwärtigen) Kapitalismus für kritische Subjektwissenschaft
- Morus Markard: Kritische Psychologie und marxistische Gesellschaftstheorie
- Mario Candeias: Subjekte der Transformation – warum Kapitalismuskritik auf eine emanzipatorische Subjekttheorie angewiesen ist
- Alfred Krovoza: Das Subjekt der Psychoanalyse: Veraltetes Konzept oder Ressource für Gesellschaftskritik?
- Irene Dölling: Struktur und Handlung in der Praxeologie von Pierre Bourdieu
- Moderation: Christina Kaindl
