Themenblock: »Bildung«
Referent_innen: Lorenz Huck, Ines Langemeyer, Gisela Ulmann, Josef Held, Uwe Hirschfeld
Tag/Zeit: Samstag, 28.8.2010, 10:00–11:00 Uhr
Die Leitfrage dieser Podiumsveranstaltung ist, auf welche Praxiswidersprüche die Referent_innen bei ihrer Arbeit/auf den Feldern stoßen, welche Praxistheorien und Denkformen darin relevant werden und wie sie mit den Widersprüchen zwischen fremden Anforderungen, eigenen Interessen und gemeinsamen Perspektiven umgehen.
Lorenz Huck spricht zur kritisch-psychologischen Perspektive auf die Schulpsychologie und den Widersprüchen institutioneller und administrativ geplanter Organisation von Lernen.
Ines Langemeyer spricht über Selbstbestimmtes Lernen und informationstechnologische Produktionsweise
Gísela Ulman spricht zu den Konjunkturen von Erziehungsdiskursen im Bezug zu sich verändernden Anforderungen der gesellschaftlichen Erziehungsnotwendigkeiten.
Josef Held berichtet über das Projekt mit unter 35-Jährigen im Dienstleistungsbereich und wird dabei die Kooperation mit jungen Beschäftigten im Sozialbereich in den Mittelpunkt stellen. Homepage: tuebinger-forschungsgruppe.de
Uwe Hirschfeld spricht darüber, wie sich an den gesellschaftlichen Widersprüchen Lernmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit entzünden, die der Bildung der Subjekte förderlich sind, welche Perspektiven die Professionellen in der Sozialen Arbeit dabei haben sowie über das Problem einer Praxis ohne soziale Bewegungen.
Subjektwissenschaftliche Forschung mit „Intensivtäter/innen“ — Anspruch und Probleme
Seit mehr als 30 Jahren wird in Deutschland eine kleine Gruppe registrierter Straftäter/innen als „Intensivtäter“ gesondert bezeichnet und behandelt. Die Etikettierung rechtfertigt es, gegen die Betroffenen mit der vollen Härte des Gesetzes vorzugehen: dabei wird z.T. geltendes Recht gebeugt, in jedem Fall werden die Betroffenen nachhaltig stigmatisiert.
Themenblock: »Gesellschaftstheorie«
Referent_innen: Morus Markard, Mario Candeias, Alfred Krovoza, Irene Dölling, Christina Kaindl
Tag/Zeit: Donnerstag, 26.8.2010, 10:00–11:30 Uhr
Zur Bedeutung von Analysen des (gegenwärtigen) Kapitalismus für kritische Subjektwissenschaft
- Morus Markard: Kritische Psychologie und marxistische Gesellschaftstheorie
- Mario Candeias: Subjekte der Transformation – warum Kapitalismuskritik auf eine emanzipatorische Subjekttheorie angewiesen ist
- Alfred Krovoza: Das Subjekt der Psychoanalyse: Veraltetes Konzept oder Ressource für Gesellschaftskritik?
- Irene Dölling: Struktur und Handlung in der Praxeologie von Pierre Bourdieu
- Moderation: Christina Kaindl
Themenblock: »Biologismus«
Referent_innen: Evgeniya Kirilina, Wolfgang Maiers, Susanne Dungs
Tag/Zeit: Mittwoch, 25.8.2010, 19:00–20:30 Uhr
Die Debatte zur Hirnforschung
- Evgeniya Kirilina: Möglichkeiten und Grenzen der funktionalen Magnetresonanztomographie (fMRT) in der Psychologie
- Wolfgang Maiers: Materialistische Perspektiven auf Hirnforschung und Handlungsfähigkeit
- Susanne Dungs: Soziale Arbeit zwischen biologischem Determinismus und Aktivierungsparadigma
Themenblock: »Biologismus«
Referent_innen: Mike Laufenberg, Kerstin Palm, Nora Ruck
Tag/Zeit: Mittwoch, 25.8.2010, 14:00–15:30 Uhr
Die Referent_innen halten in diesem Workshop ein ca. dreißigminütiges Kurzreferat und anschließend gibt es noch Zeit für Diskussionen.
- Mike Laufenberg: Zur Naturalisierung von Homosexualität
- Kerstin Palm: Ist die Evolutionäre Psychologie von der Evolution vorgesehen? Methodische Probleme der Evolutionären Psychologie am Beispiel ihrer Geschlechtertheorien
- Nora Ruck: Darwinian Aesthetics? Eine feministische Kritik an den evolutionstheoretischen Voraussetzungen der psychologischen Attraktivitätsforschung
Themenblock: »Biologismus«
Referent_innen: Morus Markard, Charlotte Jurk, Melinda Dancs
Tag/Zeit: Mittwoch, 25.8.2010, 14:00–15:30 Uhr
Die Referent_innen halten in diesem Workshop ein ca. dreißigminütiges Kurzreferat und anschließend gibt es noch Zeit für Diskussionen.
- Charlotte Jurk: Zur Geschichte der Medikalisierung von Depression
- Melinda Dancs: Zur widersprüchlichen Funktion von Seinszuschreibungen
- Moderation: Morus Markard
Ankündigungstext zum Vortrag „Zur widersprüchlichen Funktion von Seinszuschreibungen“:
Die Artikulation des Leidens an den gesellschaftlichen Verhältnissen (Liebes-, Familien-, Lern- und Arbeitsverhältnisse) ist die Voraussetzung ihrer gemeinsamen Veränderung. Melinda Dancs möchte mit ihrem Vortrag eine Diskussion anregen, inwiefern mit psychologischen/psychiatrischen Diagnosen und Persönlichkeitszuschreibungen eine Verständigung über Leiden/Probleme ermöglicht wird und inwiefern sie eher verhindert wird.
Literaturempfehlung: Klaus Holzkamp: »Persönlichkeit« – Zur Funktionskritik eines Begriffs, in: Forum Kritische Psychologie, 22, 1988, S. 123-132.
Themenblock: »Biologismus«
Referent_innen: Vanessa Lux, Sigrid Graumann, Lotte Huniche
Tag/Zeit: Mittwoch, 25.8.2010, 14:00–15:30 Uhr
Die Referentinnen halten in diesem Workshop ein ca. dreißigminütiges Kurzreferat und anschließend gibt es noch Zeit für Diskussionen.
- Sigrid Graumann: „Gene rich and gene poor“ – Zur Debatte über „genetische Gerechtigkeit“
- Lotte Huniche: Die Bedeutung des genetischen Risikos für Chorea Huntington in der alltäglichen Lebensführung
- Vanessa Lux: Genetik und psychologische Praxis: Ergebnisse einer Expertenbefragung
Themenblock: »Biologismus«
Referent_innen: Thede Eckart, Christoph Kehl, Christine Zunke
Tag/Zeit: Mittwoch, 25.8.2010, 14:00–15:30 Uhr
Die Referent_innen halten in diesem Workshop ein ca. dreißigminütiges Kurzreferat und anschließend gibt es noch Zeit für Diskussionen.
- Thede Eckart: Möglichkeiten und Grenzen tierexperimenteller Forschung in der Psychologie
- Christoph Kehl: Zur Theorie und Praxis der biomedizinischen Gedächtnisforschung
- Christine Zunke: Kritik der Hirnforschung am Menschen
Themenblock: »Freestyle«
Referent_innen: Morus Markard, Ralf Quindel, Sheary Bleiberg, Christian Küpper
Tag/Zeit: Donnerstag, 26.8.2010, 19:00–20:30 Uhr
Subjektivität und Wahnsinn — Grenzen intersubjektiver Verständigung?
In dieser Veranstaltung sollen verschiedene Aspekte des Phänomens Wahnsinns diskutiert werden. Nach einer Würdigung des Lebens und Werkes Erich Wulffs durch Morus Markard, wird Christian Küpper die These Erich Wulffs, der zur Folge der Wahnsinn in der (gesellschaftlichen) Behinderung der basalen subjektiven Möglichkeit besteht, Intersubjektivität zu konstituieren, erörtern und kritisch-psychologische Problemfelder benennen, die sich in diesem Zusammenhang zeigen. Ralf Quindel wird die Perspektive Michel Foucaults zum psychiatrischen Diskurs über Wahnsinn einbringen, praktisch anhand von Interviewzitaten von MitarbeiterInnen aus sozialpsychiatrischen Diensten. Von Sheary Bleiberg werden anschließend Möglichkeiten und Grenzen intersubjektiver Verständigung in der psychosozialen Praxis diskutiert.
Themenblock: »Praxis«
Referent_in: Klaus-Jürgen Bruder
Tag/Zeit: Freitag, 27.8.2010, 15:00–16:00 Uhr
Kinderpornographie im Internet als gesellschaftliches Phänomen
Workshop über Probleme der psychologisch-psychotherapeutischen Arbeit mit „Tätern“ (in erster Linie mit „Konsumenten“) in diesem Bereich sowie die gesellschaftliche Position und Funktion von PsychologInnen in diesem Tätigkeitsfeld.